Anfang Mai hat mein Mann Geburtstag und da wir ja immer gern Gäste haben, haben wir diese Ereignis zum Anlass genommen, viele Menschen einzuladen und den Grill zu befüllen. Da ich meinem Mann zu Weihnachten einen Fleischwolfaufsatz für die Küchenmaschine geschenkt habe, stand ziemlich schnell fest, dass wir selbst gemachte Bratwurst anbieten wollen. Also habe ich in der Beef! ein gut klingendes Rezept ausgesucht und wir haben Rindsbratwurst selbst gewurstet. Hat auch nur zwei Tage gedauert, in denen unser Sohn relativ viel Zeit in der Trage verbringen musste… Aber seht selbst:
1. Ein großer Klumpen Rindfleisch musste pariert und zerteilt werden. Das war im Endeffekt die größere Herausforderung, da uns sowohl das passende Equipment als auch das echte KnowHow fehlte, wie man all die Sehnen und Silberhaut entfernt. Es hat uns einen Tag gekostet, alles zu zerkleinern und wir haben auch beschämend viel wegwerfen müssen. Das Positive war, dass wir das Fleisch dann über Nacht eingefroren haben und es sich dadurch sehr gut im Fleischwolf verarbeiten lies.
2. Zum Fleisch kam auch noch Kalbsfett. Da wir nicht rechtzeitig vorbestellt hatten, mussten wir einen Teil durch Schweinefett ersetzen, aber das hat dem Geschmack keinen Abbruch getan. Beim nächsten Mal wissen wir, dass wir mindestens zwei Tage vorher unsere Bestellungen an den Metzger geben werden. Das Fett haben wir übrigens ebenfalls eingefroren, da wir es als erstes gewürfelt hatten (da ging auch viel einfacherer als beim Rindfleisch).
3. Hier seht ihr eine ungefähre Übersicht der Zutaten. Zu Fett und Fleisch kamen gewässerte (ehemals getrocknete) Pilze, gehackte Walnüsse, geröstete und gemaserte Gewürze (Pfeffer, Koriandersaat, Piment), frische Kräuter (Thymian, Rosmarin und Bärlauch), ordentlich Salz, Frühlingszwiebeln, gedünstete Zwiebeln und Knoblauch.
4. Wir waren wirklich froh über unsere große graue Kiste…
5. …da wir hier nicht nur alle Zutaten auf einmal einfüllen, sondern sie auch noch einigermaßen unfallfrei vermischen konnten.
6. Die Mischung schickten wir dann durch die mittlere Lochscheibe im Fleischwolf, ein Drittel durfte noch eine zweite Runde drehen.
7. Hier das fertig gewolfte Brät, das noch mit weiteren Zutaten verfeinert wurde.
8. Nach dem Wolfen kamen jetzt noch weitere getrocknete Pilze (ungewisser) und eine sehr große Menge sehr fein gewürfelter Staudensellerie unter die Mischung.
9. Die nächste Fleißarbeit bestand darin, den Schweinedarm auf die Tülle der Wurstfüllmaschine zu fädeln…
10. Dann sah das Ganze so aus… Nun ja…
Spätestens beim Befüllen des Darms ist es sehr hilfreich, wenn man zu zweit ist. Einer dreht die Kurbel, der andere führt den Darm von der Tülle. Ziel ist es, möglichst das komplette Darmstück zu befüllen, ohne dass es platzt.
11. Aus der so entstandenen sehr langen Schlange werden dann die einzelnen Würste abgedreht.
12. Wir haben natürlich ganz absichtlich sehr unterschiedlich lange Würste gedreht, damit für jeden Geschmack etwas dabei ist 😉
13 Bevor man übrigens voller Enthusiasmus alle Därme befüllt, empfiehlt es sich, die Rohmasse oder ein erstes kleines Würstchen Probe-zu-grillen (die so genannte „Teste“), um ggf. noch mal nachwürzen zu können.
14 Am Ende des zweiten Tages hatten wir jedenfalls gut 80 Würste gewurstet, die wir bis zur Party im Tiefkühlschrank verstaut haben.
Ach ja, nur noch mal zur Erinnerung: Ich bin ja seit über 20 Jahren Vegetarierin… Und trotzdem habe ich ein echtes Lieblingsfoto:
Und damit ich auch zu meinem Recht komme, habe ich im Vorfeld der Party endlich mal wieder meine Eismaschine ausgepackt. Es gab wie schon im Vorjahr ein Erdbeereis mit Basilikum und schwarzem Pfeffer und dazu neu ein Vanilleeis mit salzigem Toffee und gerösteten Honigmandeln. Beide Rezepte sind ohne Ei und aus dem Kochbuch „what Katie ate“. Das Vanilleeis habe ich bestimmt nicht zum letzten Mal gemacht: