Schon seit mehreren Jahren ist mir bewusst, dass wir Wein im Garten wachsen haben. Aber bisher habe ich den zumeist ignoriert, auch weil die Trauben Kerne haben und ich nur kernlose Weintrauben mag (ja, ich bin komisch). Nun haben sich aber die Nachbarn im vergangenen Jahr einen Einkochautomaten samt Entsafter zugelegt und mir erlaubt, diesen auch mal auszuprobieren. Eigentlich wollte ich Holundersaft machen, aber die Beeren kennen in diesem Jahr nur „noch nicht reif“ und „vertrocknet“. Als mir dann auffiel, dass der Wein inzwischen den halben Kirschbaum berankt hat und manche Trauben gar nicht schlecht aussehen, habe ich mich umentschieden. Tatsächlich sind unsere Trauben schon reif, der Sommer ist also wirklich vorbei.
Die Herstellung war ziemlich einfach:
Weintrauben pflücken und etwas waschen. Dann die gesamten Trauben (samt Angetrockneten, Stielen, whatever) in das Sieb des Entsafters geben.
Das Gerät auf „Entsaften“ und „100 Minuten“ stellen und sich in den folgenden knapp zwei Stunden anderweitig beschäftigen. Ich habe mich zum Beispiel erstmal auf in den nächsten Laden gemacht um Bügelflaschen zu kaufen.
Natürlich ist unser Garten kein Weinberg, der Wein sucht sich seinen Weg und niemand beschneidet und pflegt ihn. Die Früchte sind somit eher klein und es fehlt dem Saft etwas Süße (ich frage mich, ob ich das mit Birkenzucker beheben kann). Ich bin auch noch sehr unsicher, wie lange der Saft sich hält… Aber für einen ersten Versuch bin ich durchaus zufrieden. Vielleicht komme ich auch noch höher in die Obstbäume für eine zweite Runde Traubenlese… Möchte jemand vorbeikommen und den Saft testen? Er oder sie könnte dann auch direkt noch ein paar Zwetschgen und Äpfel mitnehmen…
NACHTRAG:
Der Saft war mir dann doch zu sauer. Somit habe ich ihn zu Weintrauben-Gelee weiterverarbeitet, dass auf Grund der ordentlichen Menge Gelierzucker prima schmeckt. 🙂
Der Mann ist dann allerdings auch noch mal in den Baum gestiegen und hat ein bisschen was gepflückt.
Etwa ein Drittel oder knapp die Hälfte habe ich dann heute entsaftet (ergab knapp fünf Liter) und dann tatsächlich mit Birkenzucker noch einmal aufgekocht und abgefüllt. Da unsere Trauben wirklich wenig Süße haben, musste ich knapp 120 g Zucker pro Liter hinzufügen (vielleicht hätten auch 100 g gereicht, aber für mich muss Traubensaft sehr süß sein). Hat noch jemand Vorschläge für den Rest der Trauben?